Wandel & Goltermann
Foundation
Sandwiesenstraße 7
72793 Pfullingen
Telefon: +49 7121 - 750745
kontakt@wandel-holding.de
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Die Geschichte beginnt mit zwei Schulfreunden, deren besonderes Interesse der damals noch jungen Funktechnik gilt. Nach erfolgreichen Versuchen mit selbstgebauten Rundfunkempfängern erwerben Wolfram Wandel und Ulrich Goltermann 1923 eine Rundfunklizenz und gründen eine Radiowerkstatt. Damit legen sie den Grundstein der Firma Wandel & Goltermann. Daneben studieren beide an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute Universität Stuttgart) Elektrotechnik. Ihr Studium beenden sie als Diplom-Ingenieure. In unserer Ausstellung zeigen wir anhand von zahlreichen Exponaten und Zeitdokumenten sehr anschaulich, wie sich aus diesen jugendlichen Anfängen heraus eines der weltweit führenden Unternehmen der Nachrichten-Messtechnik entwickelt hat.
Die unternehmerischen Tätigkeitsschwerpunkte sind zunächst:
• Installation von Rundfunkempfangsanlagen
• Installation und Wartung von Telefonanlagen
• Fachhandel mit Rundfunk- und Phonogeräten
Zweiter Weltkrieg: Fertigung von Warnanlagen für den Bevölkerungsschutz sowie von Telemetrie-Sendern zur Messwertübertragung aus Flugobjekten während der Erprobungsphase.
Zunächst waren es Heimempfänger, später dann Autoradios und Omnibusanlagen. Auch die Montage von Fernsprechanlagen wird bald wieder aufgenommen.
Bereits ein Jahr später werden auf der Hannover Industriemesse neben den Radiogeräten die ersten Messgeräte gezeigt.
Die Messtechnik wird zum Hauptgeschäft. Das Lieferprogramm deckt alle wichtigen Messaufgaben an Kabel- und Richtfunksystemen ab. Abnehmer sind die Behörden für das Fernmeldewesen und die Hersteller von Fernmeldesystemen in den wichtigen Industrieländern. In den Folgejahren entwickelt sich das Unternehmen zum Weltmarktführer der Telekommunikationsmesstechnik
Ulrich Goltermann wird Vorsitzender des neugegründeten Aufsichtsrates
Verstärkte internationale Ausrichtung durch den Aufbau von Werken in den USA, in England und Brasilien sowie Gründung weiterer Vertriebs- und Servicecenter in Asien, Australien und Osteuropa
Einführung einer dezentralen Unternehmensstruktur in Form einer Management-Holding mit Sitz in Eningen unter Achalm. Die Werke operieren in klar abgegrenzten, sich ergänzenden Arbeitsgebieten der Messtechnik.
Einzelhandel für den Vertrieb von Fremdfabrikaten, Bau von Antennenanlagen und Reparatur von Radios.
Installation und Wartung von Fernsprech-Nebenstellenanlagen für Behörden, Krankenhäusern, Industrie usw.
Nach dem Krieg gelingt der Neuanfang mit der Entwicklung und Fertigung von eigenen Rundfunkgeräten. In den darauffolgenden Jahren wird das Produktportfolio um Autoradios und Omnibusanlagen erweitert. Ein elektroakustischer Gong wurde für Kinos und Konzerthäusern entwickelt.
Entwicklung elektronischer Geräte zum einfachen Stimmen von Musikinstrumenten.
Entwicklung von Stationsansagegeräten für Busse und Bahnen. Erweiterung um elektronische Warnanlagen für Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungswesens.
Es werden zuerst elektronische Messegeräte für die allgemeine Laborausrüstung entwickelt und gefertigt.
Die Pegelmesstechnik kam bei der Herstellung, Inbetriebnahme und Wartung von Trägerfrequenz-Übertragungssystemen zum Einsatz. Sie ermöglichte die Messung von Nutz- und Störsignalen in einzelnen Sprachkanälen und deren Bewertung nach internationalen Standards. Erste Pegelmesser aus den 1950er Jahren waren auf die Übertragungssysteme dieser Zeit zugeschnitten, die über ein Kabel gleichzeitig bis zu 300 Telefongespräche übertragen konnten. Sie waren mit Röhren bestückt, groß, schwer und unhandlich. Anfang der 1960er Jahre ersetzen Transistoren die Elektronenröhren; die Messgeräte werden dadurch klein und transportabel. Der geringe Stromverbrauch erlaubt auch Batteriebetrieb – ein Vorteil bei der Wartung und Fehlersuche im Feldeinsatz. In den 1980er Jahren kommen Pegelmesser der dritten Generation zum Einsatz, die mit Mikroprozessoren und automatischen Messprogrammen ausgestattet sind. Damit ließen sich die Messaufgaben an Übertragungssystemen, die inzwischen über eine Kabelstrecke gleichzeitig 2700 Gespräche übertragen können, stark vereinfachen und die kostbare Messzeit verkürzen.
Neben den kabelgebundenen Netzen kommen drahtlose Richtfunksysteme zum Einsatz, deren Funktürme mit den Parabolantennen wir überall im Land sehen. Für die Systemprüfung bei Herstellung, Installation und Wartung werden spezielle Richtfunk-Messgeräte benötigt. W&G hat dafür Richtfunkmessplätze entwickelt, die speziell auf diese Messaufgaben zugeschnitten sind und durch Weiter- bzw. Neuentwicklungen ständig dem technischen Fortschritt angepasst wurden. Sie kommen auch bei der Nachrichtenübertragung von Kontinent zu Kontinent über Satelliten zum Einsatz.
Die gleichzeitige Übertragung sehr vieler Gespräche über einen einzigen Übertragungskanal ist nur unter idealen Bedingungen störungsfrei. Im praktischen Fall entsteht durch gegenseitige Beeinflussung ein Störgeräusch, das die Übertragungsqualität beeinträchtigt. Für eine realitätsnahe Qualitätsbeurteilung wird das Rausch-Klirr-Messverfahren eingesetzt. Dafür hat W&G spezielle Rausch-Klirr-Messplätze entwickelt.